Die Inneruniversitäre Forschungsförderung der JGU bietet Finanzierungsmöglichkeiten für die aktive Teilnahme an Tagungen und Konferenzen mit einem eigenen Vortrag oder Poster. Während der Promotion gibt es aber auch viele andere Gründe, ins Ausland zu gehen – sei es die Teilnahme an einer Summer School, Feldforschung oder die Zusammenarbeit mit ausländischen Wissenschaftler:innen. Dafür ist unser Förderprogramm Kurzaufenthalte im Ausland gedacht.

Die Förderung der GSHS ermöglichte mir die Teilnahme an der diesjährigen Translation in History – History in Translation Summer School mit dem Thema „Digitizing Translation History: Methods, Tools, and Approaches“, die vom Institut für Theoretische und Angewandte Translationswissenschaft der Universität Graz angeboten wurde. Die Digitalisierung von Archivmaterial und das Einsetzen von digitalen Methoden generell sind für mein Promotionsthema von großer Relevanz. Im Rahmen der Sommerschule gab es Vorträge und Workshops von Personen, die im translationshistorischen Bereich insbesondere an der Schnittstelle zu den Digital Humanities aktiv sind. So gab es beispielsweise eine Einführung zum Umgang mit „Big Data“/ „Big Translation History“, zum Thema OCR/HTR (automatische Texterkennung von Archivmaterial) und zur Datenvisualisierung. Während der gesamten Sommerschule wurde dabei stets die Möglichkeit geboten, die vorgestellten und diskutierten Themen auf die eigenen Forschungsfragen und Dissertationsthemen anzuwenden, in der Runde zu diskutieren und somit neue Perspektiven zu gewinnen. Insgesamt konnte ich durch die Teilnahme an der Sommerschule meinen Horizont in Bezug auf Möglichkeiten und Chancen der Nutzung von „Big Data“, der automatischen Texterkennung und der Datenvisualisierung erweitern und konkrete Ideen für neue Ansätze im Rahmen meiner Dissertation gewinnen.

Vom 30. März bis 5. April 2025 hatte ich dank der Unterstützung der GSHS die Möglichkeit, einen einwöchigen Forschungsaufenthalt bei Prof. Dr. Stefan Radev am Rensselaer Polytechnic Institute in Troy, USA, zu absolvieren. Im Zentrum stand die Weiterentwicklung meiner Arbeit mit BayesFlow – einem Framework zur bayesianischen Parameterschätzung mithilfe von Deep-Learning-Ansätzen. Im direkten Austausch konnten wir zentrale methodische Herausforderungen diskutieren und gemeinsam neue Strategien zur Optimierung des Modelltrainings entwickeln. Besonders gewinnbringend war der Einblick in die aktuelle Entwicklung der Software sowie der Austausch mit anderen Forschenden, die BayesFlow im biomedizinischen Kontext einsetzen. Der Aufenthalt bot nicht nur fachlich wertvolle Impulse, sondern auch die Gelegenheit, neue Ideen für zukünftige Projekte zu entwickeln. Ich bin dankbar für die Unterstützung der GSHS und zuversichtlich, dass der Aufenthalt einen nachhaltigen Effekt auf meine weitere Forschung haben wird.

Vom 30. März bis 5. April 2025 hatte ich dank der Unterstützung der GSHS die Möglichkeit, einen einwöchigen Forschungsaufenthalt bei Prof. Dr. Stefan Radev am Rensselaer Polytechnic Institute in Troy, USA, zu absolvieren. Im Zentrum stand die Weiterentwicklung meiner Arbeit mit BayesFlow – einem Framework zur bayesianischen Parameterschätzung mithilfe von Deep-Learning-Ansätzen. Im direkten Austausch konnten wir zentrale methodische Herausforderungen diskutieren und gemeinsam neue Strategien zur Optimierung des Modelltrainings entwickeln. Besonders gewinnbringend war der Einblick in die aktuelle Entwicklung der Software sowie der Austausch mit anderen Forschenden, die BayesFlow im biomedizinischen Kontext einsetzen. Der Aufenthalt bot nicht nur fachlich wertvolle Impulse, sondern auch die Gelegenheit, neue Ideen für zukünftige Projekte zu entwickeln. Ich bin dankbar für die Unterstützung der GSHS und zuversichtlich, dass der Aufenthalt einen nachhaltigen Effekt auf meine weitere Forschung haben wird.

Während meines Aufenthaltes in Ithaca, N.Y., und New York City recherchierte ich im Kheel Center for Labor-Management Documentation & Archives (Cornell University) und im Center for Jewish History (NYC) zu Isaac M. Rubinow (1875-1936). Er war ein russisch-jüdischer Sozialreformer und Sozialwissenschaftler, der an der Entstehung des Sozialstaates in den U.S.A. und zwischenzeitlich in Palästina beteiligt war. Meine Doktorarbeit beschäftigt sich u.a. mit der Frage, inwiefern migrantisches Wissen die Entstehung des amerikanischen Sozialstaates beeinflusste. Rubinow spielt aufgrund seiner eigenen Erfahrungen mit Migration eine zentrale Rolle.

Die Archivarbeit im Kheel Center sowie im Center for Jewish History fokussierte vor allem Rubinows persönlichen Nachlass und Unterlagen zu seiner Zeit in Palästina. Ziel war es, die Archivunterlagen zu fotografieren und dadurch über die Reise hinaus verwendbar und auch, wo notwendig, durch Übersetzer*innen zugänglich zu machen. Insbesondere die unerwartet große Menge an russischsprachigen Dokumenten und ihre Adressaten lassen auf eine von mir vermutete, durch die Sekundärliteratur bislang aber spärlich betrachtete Wissenszirkulation zwischen Amerika, Russland und Palästina schließen. Weitere Dokumente liefern Beweise für meine Hypothese, dass stärkere als bislang angenommene Verflechtungen mit russisch-revolutionären Bewegungen bestanden.

Durch die Reise konnte ich die Erschließung meines Quellenkorpus abschließen. Ich danke der GSHS herzlich für die Unterstützung dieses essenziellen Schritts in meinem Promotionsvorhaben.