Nils Meyn, M.A.

E-Mail: meynnils@uni-mainz.de
Promotionsfach: Film- und Medienwissenschaft
Dissertationstitel/Arbeitstitel: Die Sammlung des Schwulen Museums als Archiv von queeren Videopraktiken
Mentor an der JGU: Univ.-Prof. Dr. Marc Siegel, Fachbereich Filmwissenschaft/Mediendramaturgie
Thema der Dissertation:
Die Dissertation fragt am Beispiel der Filmsammlung im Schwulen Museum in Berlin nach der Rolle der Videokassette in queeren Alltags- und Bewegungskulturen. Im Fokus stehen unter anderem ein Bestand an Videomitschnitten mit HIV/AIDS-Bezug, den die Deutsche Aidshilfe dem Museum gespendet hat, sowie von passionierten Privatsammler*innen erstellte Raubkopien von Spiel-, Dokumentar- und Pornofilmen. Zum Kernvorrat der queeren Filmsammlung gehören nicht bloß Filmwerke, ihre Inhalte sowie ihr Trägermaterial, sondern auch ein Wissen um Praktiken des Aufzeichnens, Sammelns, Kopierens und Kompilierens mit dem Videoformat. Die Dissertation fragt deshalb nach den Formen und Triebkräften der archivarischen Videopraktiken von queeren Aktivist*innen und Fans, darüber hinaus untersucht sie die institutionellen Archivpraktiken des Museums. Unter Anwendung von Format- und Affekttheorien spürt sie der Relevanz der Bereiche Heimvideo, Amateurfilm und Pornographie für eine queere Filmgeschichtsschreibung in Deutschland nach.
10/2019 – 02/2022 Filmkultur: Archivierung, Programmierung, Präsentation, Goethe-Universität Frankfurt a. M. (Master of Arts), Thesis: „Lust archivieren: Videopornographie und VHS-Raubkopien in der Sammlung des Schwulen Museums“
09/2013 – 08/2017  Multimedia Production, FH Kiel (Bachelor of Arts), Thesis: “Die Hände und ihre Ausdrucksmöglichkeiten im Kontext von Film-Erzählungen“
04/2022 „Lust archivieren: Videopornographie und VHS-Raubkopien in der Sammlung des Schwulen Museums“, 35. FFK - Film- und Medienwissenschaftliches Kolloquium, Filmakademie Wien (Online)
12/2021 „Lust archivieren: Videopornographie und VHS-Raubkopien in der Sammlung des Schwulen Museums“, Dezembertagung: „Pervers, Privat, Politisch: Aktivismus und Community in den Spannungsfeldern von Sex, Lust und Identität“, Akademie Waldschlösschen
„Un/Doing Classification: Bibliothekarische Klassifikationssysteme zwischen Universalitätsanspruch und reduktionistischer Wissensorganisation“ (2022), mit Simone Franz, Tomasz Łopatka, Gunther Kunze, Néhémie Strupler, in: 027.7 Zeitschrift für Bibliothekskultur 9:4.
„Pleasure in the Archive: Video Smut and Porn Bootlegs as ‘objects that do not fit’” (Arbeitstitel), in: Hediger, Vinzenz/Schulte-Strathaus, Stefanie: “Accidental Archivism. Shaping Cinema’s Futures with Remnants of the Past” (Arbeitstitel), Lüneburg: meson press, Arsenal – Institut für Film- und Videokunst & GRK Konfigurationen des Films (angefragt)
„Kompilieren, Indexieren, Begehren. Format und Affekt in einer Sammlung von Porno-Raubkopien und VHS-Kassetten im Schwulen Museum“ (Arbeitstitel), ffk Journal Nr. 8, Tagungsband des 35. FFK - Film- und Medienwissenschaftliches Kolloquium. (erscheint März 2023)
Seit 10/2021 „Digitaler Filmschnitt“ (Workshop), Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt a.M., studentische Hilfskraft
10/2021 – 10/2022 „Porn Film Archive Workshop“, Schwules Museum Berlin, in Kooperation mit dem Porn Film Festival Berlin, freie Mitarbeit
Seit 02/2021 Ehrenamt im Archiv des Schwulen Museums, verantwortlich für die Pornofilmsammlung
10/2019 – 02/2021 Praxissemester im Schwulen Museum, Berlin, Projekt: Erschließung und Katalogisierung der Pornofilmsammlung
09/2015 – 09/2017 Queer-Referent*in im AStA FH Kiel