Grundsätzlich gibt es zwei Formen der Promotion: die monographische Form und die kumulative (auch „publikationsbasierte“) Form. Eine kumulative Promotion ist nicht in allen Fächern möglich (das steht in der Promotionsordnung).
Die Festlegung, ob kumulativ oder monographisch promoviert wird, sollte gemeinsam mit der Betreuungsperson möglichst früh im Promotionsprozess getroffen und in der Betreuungsvereinbarung schriftlich fixiert werden. Ebenso sollte festgehalten werden, in welcher Sprache die Dissertation bzw. die entsprechenden Artikel verfasst werden sollen.
Generell empfiehlt sich ein frühzeitiger Blick in die jeweilige Promotionsordnung und eine Klärung noch offener formaler Fragen beim zuständigen Dekanat/Rektorat.
Bei der monographischen Form wird die schriftliche Dissertationsleistung in Form einer einzelnen Monographie erbracht. Diese traditionelle Form ist vor allem in den Geistes- und einigen Sozialwissenschaften verbreitet. Sie eignet sich zur Darstellung größerer Zusammenhänge, was in einigen Fächern wichtig ist, zudem ist die Fertigstellung der Dissertation nicht von den Review-Prozessen der Fachzeitschriften abhängig.
Kumulativ zu promovieren bedeutet, im Verlauf der Promotion eine Reihe von Zeitschriftenartikeln zu verwandten bzw. miteinander in Zusammenhang stehenden Themen zu veröffentlichen oder zur Veröffentlichung einzureichen. Die genauen Vorgaben hierzu (wie viele insgesamt, wie viele davon in Alleinautorschaft, welche Publikationsorgane, wie viele bereits veröffentlicht/zur Veröffentlichung angenommen sein müssen etc.) sind fachabhängig und in den jeweiligen Promotionsordnungen geregelt.
In vielen Fächern, die eine kumulative Promotion vorsehen, wird zusätzlich zu den einzelnen Artikeln noch eine „Dachschrift“ gefordert, d. h. eine übergeordnete thematische Rahmung, die die Artikel in einen gemeinsamen Zusammenhang stellt.
Die kumulative Promotion ist insbesondere in den empirischen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften verbreitet, in denen vor allem hochrangig publizierte Artikel über die wissenschaftliche Reputation entscheiden. Dagegen ist sie in vielen geisteswissenschaftlichen Fächern nicht möglich oder zumindest nicht üblich und nicht als gleichwertige Promotionsform anerkannt.
Kumulativ zu promovieren ermöglicht es, die große Aufgabe Dissertation in kleinere Teileinheiten aufzuteilen, die nacheinander abgearbeitet werden können. Zudem werden einzelne Artikel in der Fachdiskussion möglicherweise stärker rezipiert und häufiger zitiert als eine dickleibige Monographie.
In vielen Promotionsordnungen ist eine Mindestanzahl an Artikeln vorgesehen, die bereits publiziert oder zur Publikation angenommen sein müssen. In diesem Fall können die aufwendigen und oft langwierigen Begutachtungsprozesse der Zeitschriften den Abschluss der Promotion verzögern.