2. GSHS Research Day am 14.10.2022

Rückblick: 2. GSHS Research Day am 14.10.2022

Digitalität in den Geistes- und Sozialwissenschaften/Digitality in the Humanities and Social Sciences

Dieses Jahr konnte der GSHS Research Day erstmals in Präsenz abgehalten werden. Insgesamt 85 Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, sich in Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden über den aktuellen Forschungs- und Diskussionsstand im Bereich Digitalität in den Geistes- und Sozialwissenschaften zu informieren und auszutauschen. Beim Markt der Möglichkeiten präsentierten insgesamt 10 Kooperationspartner*innen ihre Angebote zu digitalen Themen, zudem wurden 6 aktuelle Forschungsprojekte mit Posterpräsentationen vorgestellt.

Einige der Referent*innen haben sich freundlicherweise bereit erklärt, die Powerpoint-Präsentationen ihrer Workshops zur Verfügung zu stellen. Diese finden sich entweder hier auf dieser Seite oder wurden den Teilnehmenden der Workshops der jeweiligen Workshops zugänglich gemacht.

Informationen zum Programm und zu den Kooperationspartner*innen finden Sie hier.

Präsentation Workshop Prof. Dr. Gerhard Lauer:
Neue digitale Werkzeuge für geistes- und sozialwissenschaftliches Arbeiten

 

Die Posterpräsentationen finden Sie hier zum Nachlesen:

Tim Brandes/Timo Homburg: Keilschrift und KI. Eine Kooperation von Altertumswissenschaften und Informatik

Patrick Brookshire: Automatische Textsegmentierung und Sentimentanalyse autobiographischer Quellen des 18. und 19. Jahrhunderts

Eva Matzel: Indigenous Studies in the Digital Era. Structural Topic Modeling and Historical Indigenous Newspapers

Theresa Siebach: Self-Care“. Selbstfürsorge in den sozialen Medien im Kontext von Gegenwarts-diagnostik und Gefühlspraxis

Benedict Totsche: Die Götterpolemik der griechischen Apologeten des zweiten Jahrhunderts. Chancen und Grenzen der Analyse von altsprachlichen Texten mit MAXQDA

Alesia Vallenas Coronel: Fairness in Machine Learning

 

Programm

Digitalität in den Geistes- und Sozialwissenschaften/Digitality in the Humanities and Social Sciences

Ort: Alte Mensa und weitere Veranstaltungsorte auf dem Campus Mainz
Das Rahmenprogramm findet in der linken und rechten Aula der Alten Mensa statt.

Campusplan

Mit dem GSHS Research Day möchten wir dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Möglichkeit bieten, sich zu einem aktuellen Forschungsthema auszutauschen und darüber ins Gespräch zu kommen, sich gegenseitig kennenzulernen und zu vernetzen.

Die Vorträge und Workshops des Research Day finden dieses Jahr z. T. in Präsenz, z. T. hybrid statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

Die Teilnahme an den Workshops ist für fortgeschrittene Studierende und Nachwuchswissenschaftler*innen der JGU, der RMU-Partneruniversitäten und der Partnerinstitutionen des mainzed-Netzwerks möglich.

Alle sonstigen Programmpunkte (Begrüßung und Eröffnungsvortrag, Markt der Möglichkeiten, Abschlussdiskussion, Umtrunk & Get together) sind für alle Interessierten zugänglich.

 

Zum Thema

Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Forschungsgegenstände und Methoden der Geistes- und Sozialwissenschaften, aber auch auf die Wissenschaftskommunikation, sind äußerst vielfältig. In den Digital Humanities und ihren kultur- und sozialwissenschaftlichen Nachbardisziplinen hat sich in den letzten Jahren ein erheblicher Institutionalisierungs- und Ausdifferenzierungsprozess ereignet. Längst sind digitale Herangehensweisen keine Nischenthemen für autodidaktisch qualifizierte Spezialist*innen mehr, sondern stellen mit Macht etablierte Epistemologien, Methoden und Vermittlungsformen – und damit vielleicht sogar die Geistes- und Sozialwissenschaften als Ganze – in Frage.

Der diesjährige GSHS Research Day möchte es interessierten Geistes- und Sozialwissenschaftler*innen in der frühen Karrierephase ermöglichen, die Vielfalt der Ansätze und Fragestellungen kennenzulernen und miteinander darüber ins Gespräch zu kommen, was das für ihre eigenen Forschungsprojekte und ihre Situierung im wissenschaftlichen Feld bedeutet: Wird in Zukunft jede* Geistes- und Sozialwissenschaftler*in in der Lage sein müssen, digital zu arbeiten? Was kann das für mein Forschungsprojekt und dessen Vermittlung konkret bedeuten? Neben Vorträgen und Workshops wird auch die Möglichkeit geboten, eigene Forschungsprojekte vorzustellen, die Forschungsprojekte anderer Nachwuchswissenschaftler*innen kennenzulernen und sich mit Vertreter*innen von digitalen Forschungsstrukturen in der Region auszutauschen.

Bei Fragen zur Veranstaltung, zur Anmeldung und zu den Posterpräsentationen ist unsere Geschäftsstelle gerne für Sie da.

 

Programm

9.00 – 10.30 Uhr: Begrüßung und Eröffnungsvortrag

    • 9.00 Uhr – 9.30 Uhr: Begrüßung und Grußwort, Einführung in das Tagesprogramm
      Prof. Dr. Alexandra Schneider, Direktorin der GSHS
      Prof. Dr. Stefan Müller-Stach, Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs
    • 9.30 – 10.30 Uhr: Eröffnungsvortrag mit anschließender Diskussion:
      Wie nachhaltig sind die Digitalen Geisteswissenschaften?
      Prof. Dr. Thomas Weitin, TU Darmstadt, Germanistik/Digitale Literaturwissenschaft

Nachhaltigkeit ist für die Digital Humanities nicht nur eine Frage von Infrastrukturen und der Nachnutzbarkeit von Daten. Künftige Generationen werden nur dann vom Einsatz digitaler Methoden profitieren, wenn es heute gelingt, an Fragen und Probleme anzuknüpfen, die in den Fächern breit anschlussfähig sind. Aus- und Weiterbildung spielen dabei eine große Rolle, aber es kommt auch darauf an, die Denkstile der verschiedenen Wissenschaftskulturen neu zu proportionieren. Der Vortrag diskutiert die Herausforderungen, die in dieser Situation maßgeblich sind.

Zur Person: Nach dem Studium der Germanistik, Philosophie und Journalistik promovierte Prof. Dr. Thomas Weitin mit einer Arbeit zu Gewalt bei Ernst Jünger und Heiner Müller und habilitierte sich 2008 an der WWU Münster. Seit 2016 ist er Professor für Germanistik – Digitale Literaturwissenschaft an der Technischen Universität Darmstadt. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Bearbeitung von Fragestellungen der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart mit den Methoden der digitalen Literaturwissenschaft. Zurzeit leitet er DFG-Forschungsprojekte zur digitalen Korpusanalyse der Kriminalfallsammlung des Neuen Pitaval und zur Netzwerkanalyse dekanonisierter Literaturen des 18. Jahrhundert sowie das LitLab für digitale Textanalysen und kognitionswissenschaftliche Rezeptionsforschung.

10.30 – 10.45 Uhr: Kaffeepause

 

10.45 – 12.45 Uhr: Workshoprunde 1

Workshop 1: How to become a Digital Humanist: Grundlagen digitaler Methodik in den Geistes- und Kulturwissenschaften (Präsenz-Workshop)
Leitung: Elena Suárez Cronauer, Digitale Akademie, Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz

 

Workshop 2: Transformation der Forschung: Interdisziplinarität und Zusammenarbeit in der digitalen Geschichtswissenschaft (Präsenz-Workshop)
Leitung: Thorsten Wübbena, Leitung Bereich Digitale Historische Forschung, Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz

 

12.45 – 14.00 Uhr: Mittagspause und Markt der Möglichkeiten/Posterpräsentationen

Bei unserem Markt der Möglichkeiten stellen sich verschiedene Mainzer Institutionen und Forschungsprojekte vor.

Nachwuchswissenschaftler*innen (fortgeschrittene Masterstudierende, Promovierende und Postdocs), die ein Forschungsprojekt mit digitalen Themen und/oder Methoden verfolgen, sind herzlich eingeladen, ihre Arbeit im Rahmen unserer Posterpräsentation vorzustellen.

Zur Vorbereitung wird am 20.09. ein Online-Workshop zum Thema "Wissenschaftliche Poster gestalten" angeboten.

 

14.00 – 16.00 Uhr: Workshoprunde 2

Workshop 1: Gender, Diversity, and Intersectional Inclusion in Digital Humanities (Hybrid-Workshop)
Leitung: Dr. Dibyadyuti Roy, Cultural Studies, Media Studies, and Digital Humanities, University of Leeds

 

Workshop 2: Wissenschaft online!?! Möglichkeiten und Herausforderungen von #wisskomm in den Geistes- und Sozialwissenschaften (Hybrid-Workshop)
Leitung: Prof. Dr. Andrea Geier, Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, Universität Trier

 

Workshop 3: Neue digitale Werkzeuge für geistes- und sozialwissenschaftliches Arbeiten
(Präsenz-Workshop)
Leitung: Prof. Dr. Gerhard Lauer, Buchwissenschaft, JGU

 

Workshop 4: Computational Social Science – Grundlagen und erste Schritte automatisierter Datenerhebung und -analyse 
(Hybrid-Workshop)
Leitung: Jun.-Prof. Dr. Jakob Jünger, Institut für Kommunikationswissenschaft, Universität Münster

 

16.00 – 16.15 Uhr: Kaffeepause 

16.15 – 17.00 Uhr: Abschlussdiskussion

Ab 17.00 Uhr: Umtrunk und Get-together

 

Unsere Kooperationspartner*innen

 

CEDITRAA

Digital Cinema Hub

Junge Akademie | Mainz, Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz

Kompetenzteam Forschungsdaten JGU

KI-Allianz Rheinland-Pfalz

Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz – Bereich Digitale Historische Forschung | DH Lab

mainzed – Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften

Startup Center JGU

Studium generale JGU – Data Literacy Education

WissKomm Academy, Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz

Veranstaltungshinweise unserer Kooperationspartner*innen

17.11.22 Webbasierte Geschäftsideen im Rahmen der Mainzer Gründungswoche
(Startup Center JGU in Kooperation mit dem Gutenberg Digital Hub)

19.10.22 Podiumsdiskussion Wissenschaftskommunikation und Museen
(WissKommAcademy der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz)

20.10.2022 FORSCHUNGSDATEN@RMU 2022
(Kompetenzteam Forschungsdaten/Allianz der Rhein-Main-Universitäten)

WiSe 22/23, jeweils Mo 14-16 Uhr c. t.
Literatur als Zeichenkette: Einführung in die computergestützte Textanalyse
(Studium generale/Data Literacy Education)

WiSe 22/23, jeweils Fr 10-12 Uhr Einführung in Python für die Geistes- und Kulturwissenschaften
(Studium generale/Data Literacy Education)

WiSe 22/23, jeweils Fr 14 - 16 Uhr
Web Scraping mit Python - Datensätze extrahieren, kuratieren und analysieren
(Studium generale/Data Literacy Education)

07.11.22 Hochschullehre im digitalen Zeitalter
(Junge Akademie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz)

30.11.22 Perspektive offene Wissenschaft@RMU 2022 (Save-the-date, mehr Informationen in Kürze)
(Kompetenzteam Forschungsdaten/Allianz der Rhein-Main-Universitäten)

23.-25.02.23, Vorbesprechung am 11.01.23 Understanding Media: Was machen Soziale Medien mit uns? (Studium generale/Data Literacy Education)