Kurzaufenthalt Robin Riemann

Reiseziel: Seoul, Korea

Reisezeitpunkt: 13. bis 20. Mai 2023

Ein wesentlicher Kritikpunkt an der kommunikationswissenschaftlichen und medienökonomischen Forschung ist ihr stark westlich geprägter Fokus, der oft ein Mediensystem voraussetzt, das weitestgehend frei von staatlicher Intervention und unter Einfluss von Vermarktungszwängen agiert. Vernachlässigt werden dabei oft Mediensysteme aus dem globalen Süden, aber auch aus anderen Industrieländern - Implikationen für das Medienmanagement unterliegen Verzerrungen. Die World Media Economics and Management Conference (WMEMC) bietet hingegen facettenreiche Einblicke in aktuelle medienökonomische Forschung über den westlichen Kontext hinaus.

Die Konferenzreise nach Seoul ermöglichte es mir, Kontakte zu ForscherInnen außerhalb meines bisherigen Netzwerks zu knüpfen und Einblicke zu gewinnen, die für den Fortgang meines Dissertationsprojekts und dessen Rahmung bedeutsam sind. Vor allem geht es um die Nutzung von Publikumsmetriken im Journalismus und wie diese von verschiedenen Arten der Medienfinanzierung und regulatorischer Intervention geprägt ist. Darüber hinaus eröffnete mir die Konferenz einen Eindruck der aktuellen, weltweiten Forschung im Bereich Medienökonomie und -management durch Vorträge zu Plattformisierung, Künstlicher Intelligenz (KI) und Medienproduktion.

Außerdem hat die Teilnahme an der WMEMC mir die intensive Vernetzung mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs im europäischen und deutschen Kontext ermöglicht und damit meine Arbeit als Nachwuchssprecher der Fachgruppe Medienökonomie der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft vorangetrieben.

Mein herzlicher Dank gilt der Gutenberg Graduate School of the Humanities and Social Sciences für die großzügige Förderung des Konferenzaufenthalts, der mir neben wissenschaftlichen Einblicken ebenso neue kulturelle Perspektiven erschlossen hat.